Mittwoch, 19. Februar 2014


 
 
 
 
 
Also suchte Mama die Steinchen aus dem Reis, als wären sie Teil ihrer Schuld, einer Last, die sie am Fortfliegen hinderte. Sie entfernte sie in der Hoffnung, den Zustand der Schwerelosigkeit zu erlangen. Sie freute sich, wenn ihr Topf sich mit den Verunreinigungen füllte, Mahlzeit für Mahlzeit, Tag für Tag.
 
 
 
 
 
 
Buchdetails
 
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 26.02.2014
Aktuelle Ausgabe : 26.02.2014
Verlag : Kunstmann
ISBN: 9783888979286

 
 
 
 
Inhalt:
 
 
 
In Kim Thuy´s Exilroman geht es hauptsächlich um ein junges Mädchen, dass wie es in vietnamesischer Tradition üblich war von Mutter zu Mutter weitergereicht wird, bis sie bei ihrer letzten Mutter scheinbar auch die letzte und endliche gefunden hat. Doch diese verheiratet sie dann mit einem älteren Mann, wo es weniger um richtige Liebe geht, sondern eher um das "Frau sein" für den Mann. Ihre größte Leidenschaft ist das Kochen, dies hilft ihr so manche Male auch ihre Gefühle, die sie nicht wirklich in Worte fassen oder gar zeigen kann in ihrer Fantasie "auszuleben". Dann bietet uns dieser Roman auch noch eine heranwachsende Liebe, doch wie sie sich entwickelt solltet ihr selbst erfahren.
 
 
 
Bewertung:
 
 
 
Dies ist mein erster Roman der scheinbar sehr begabten Autorin Kim Thuy. Somit war ich sehr neugierig, hatte aber auch keine unfassbar großen Erwartungen wenn ich ehrlich sein soll.
Das fange ich an mit dem Schreibstil. Der hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich manchmal einen Satz nochmal überfliegen musste. Die Autorin hat einen irgendwie beruhigenden und romantischen Schreibstil.
Auch die Aufmachung des Buches fand ich sehr schön und passend und nicht einfach nur für etwas entschieden damit man ein Cover hat. Es weckt aufjedenfall die Neugier.
Man unsere Hauptprotagonistin ist sehr sehr lieb beschrieben ich habe sie gleich ins Herz geschlossen und mich teilweise mit ihr gefreut und den Drang verspürt sie in Schutz zu nehmen, was ein sehr gutes Zeichen ist, wenn man ein Buch liest. Die Charaktere einer Geschichte sind schon die halbe Miete, daher hat die Autorin in dieser Hinsicht bei mir gepunktet. Sie ist eine Frau, die sehr sensibel ist und der es ziemlich an Selbstbewusstsein fehlt. Die Gefühle und Gedanken der Protagonisten sind wundervoll ausgearbeitet.
Alle anderen Charaktere haben eine eher im Hintergrund bleibende Rolle gespielt.
Ganz interessant waren auch die ganzen Rezepte und etliche Beschreibungen von Zutaten. Man hatte teilweise die Geschmäcker der Gewürze im Mund.
 
 
 
Fazit:
 
 
 
Dieses Buch war eine etwas neue Richtung für mich, doch ich habe gefallen an dem Buch gefunden. Es war sehr nett zu lesen und teilweise auch sehr berührend. Es hat auch mein Interesse an Vietnam geweckt, zumindest etwas mehr über dieses Land zu erfahren.

Freitag, 14. Februar 2014

Fetish Berry von Arata Aki

 
 
Buchdetails
 
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 17.12.2013
Aktuelle Ausgabe : 17.12.2013
Verlag : Tokyopop
ISBN: 9783842009110
Flexibler Einband: 180 Seiten
Sprache: Deutsch
 
 
Zusammenfassung:
 
 
Hiyori ist ein ganz gewöhnliches Mädchen, so scheint es nach außen hin, doch in ihr steckt etwas mehr als man zu glauben vermutet. Sie hat ihre Sexuellen Vorlieben oder besser gesagt ihren Fetisch nur sehr schwer unter Kontrolle. Dies macht es ihr im Schulalltag schwer einen normalen Eindruck bei ihren Mitschülern zu machen, denn sie flippt völlig aus wenn gewisse Körperteile eines Jungen sie ansprechen. (sabber,sabber) Einer jedoch kennt ihr dreckiges Geheimnis, ihr Sandkastenfreund Takaomi. Dem sie voll und ganz vertrauen kann und der sie bei allem unterstützt und immer ein offenes Ohr hat. Am ersten Schulltag der neuen Schule nimmt sich Hiyori fest vor ihren Fetisch koste es was es wolle im Griff zu halten, damit bloß kein Mitschüler etwas bemerkt. Sie möchte quasi ein ganz normales unscheinbares Mädchen sein, doch das Blatt wendet sich schlagartig als sie dem gutaussehenden Mitschüler Naohisa begegnet. Dann ist da noch die seltsame Klassenkameradin Ritsuka, die jeden ignoriert und ziemlich arrogant und zurückhaltend wirkt. Doch auch Ritsuka hat ein kleines Geheimnis, was defenitiv nicht uninteressant ist wie ich finde :)
 
 
 
 
 
Bewertung:
 
 
Ich möchte zunächst einmal mit der Aufmachung beginnen, denn diese gefällt mir unglaublich gut. Eine mega süße Covergestaltung kann ich nur sagen. Das Rot im Cover passt sehr sehr gut und auch die Zeichnung ist exakt passend.
Der Zeichenstil der Mangaka ist hervorragend. Die Figuren sind oft lustig gezeichnet, aber ab und an hat man auch romantisch gezeichnete Manga-Figuren zu sehen, was für mich nicht fehlen darf in einem Manga. Teilweise hat man ganze Seiten mit bloßen Zeichnungen der Mangaka, was diesen Manga für mich noch amüsanter gemacht hat, denn ich liebe gute Manga Zeichnungen.
Zu den Figuren. Hiyori ist sehr sehr gut beschrieben, wie ich finde. Die Autorin hat es geschafft, sie nicht nur unglaublich lustig, sondern auch sehr real zu beschreiben und auch zu zeichnen. Sie ist total süß und tut einem manchmal leid aufgrund ihres Problems :) ich habe sie direkt ins Herz geschlossen und hatte viel Spaß mit ihr. Ebenso symphatisch fand ich Takaomi ihren besten Freund. Er ist eher zurückhaltend aber sehr nett und hat immer ein offenes Ohr für Hiyori, so wie man sich einen besten Kumpel vorstellt. Naohisa jedoch ist im Gegenteil zu Takaomi eher albern und kindisch wie ich finde, was bei mir dafür gesorgt hat das Takaomi definitiv mein Favorit bei den beiden Jungs ist. Doch trotzdem fand ich auch Naohisa sehr lustig und passend zur Geschichte.
Ritsuka die hübsche Mitschülerin die etwas später auftaucht hat im ersten Band noch nicht viel von sich preisgegeben außer ihr kleines Geheimnis, doch ich glaube das auch sie in den nachfolgenden Bänden eine entscheidende Rolle spielen wird.
 
 
Fazit:
 
 
Ein sehr sehr gelungener erster Band, einer wie ich mir sicher bin ziemlich erfolgreichen Mangareihe. Ich habe echt viel gelacht und fand es ab und an sogar spannend. Ich habe diesen Manga in ca. 1 Stunde ausgelesen und wollte es nicht weglegen. Es gab keine Figur, die mir unsymphatisch war oder nicht echt genug dargestellt war von der Autorin. Dies war mein erster Manga von dieser Mangaka, doch es wird nicht mein letzter sein. Ich kann es auch kaum abwarten bis zum 10. März, denn da erscheint der zweite Teil von Fetish Berry.
 
 
 
 
 
 
 

Donnerstag, 13. Februar 2014

Das Geheimnis der Roten Villa von Christina Lopez Barrio

Wir sind zum Liebeskummer verflucht, um einer einzigen Liebe willen, die uns die Seele raubt. Deshalb gibt es keinen Zauber, um unser Leid zu lindern oder vergessen zu lassen. Wo keine Seele ist, da ist auch jeder Zauber gegen Seelenqualen unwirksam.
 
 

 
 
Buchdetails
 
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.01.2011
Aktuelle Ausgabe : 14.01.2014
Verlag : Droemer Knaur
ISBN: 9783426507841
Flexibler Einband: 416 Seiten
 
 
 
Handlung:
 
Das Buch beginnt mit Clara Laguna, die als Erste Laguna Frau den Fluch der Familie mit einem bitteren Liebeskummer zu spüren bekommt. Dieser Liebesschmerz tut ihr so weh das sie ihr Leben vollkommen verändert und Rache schwört. Sie macht aus der roten Villa, die sie von ihrem Geliebten zum Abschied bekommt ein Bordell. Diesem dienen auch die Nachfolgenden Laguna Frauen, denn die Frauen dieser Familie sind dazu verdammt, abgesehen vom quälenden Liebeskummer auch nur Mädchen zu gebären. Eine Familie gepeinigt, von allen verurteilt, gemeidet, von Liebeskummer geplagt. Ob die Frauen es schaffen sich und ihre Nachkommen von diesem schrecklichen Fluch zu befreien verrate ich nicht.
 

Bewertung:
 
Zunächst möchte ich mit dem Schreibstil beginnen, denn dieser war für mich etwas ganz neues. Die Autorin hat einen sehr speziellen Schreibstil wie ich ihn noch nicht kennenlernen durfte und der mir außerordentlich gut gefallen hat.
Auch die Figuren des Romans waren sehr speziell wie ich finde. Sie wirken zu beginn weder symphatisch noch unsymphatisch, doch zur Mitte und zum Ende des Buches hingegen habe ich immer mehr Schwierigkeiten mich mit ihnen zu identifizieren, da so Dinge wie Töten, Hass, Blut immer mehr werden und die Figuren des Romans unglaublich kühl und gelassen mit diesen Dingen umgehen, so als wären es ganz normale alltägliche Dinge.
Clara Laguna die Erste verfluchte Tochter ist von der Autorin sehr gut beschrieben, sodass man ein klares Bild von ihr hat. Sie ist eine sehr hübsche Frau, deren Gedanken und Handeln man gut nachvollziehen kann. Ihre Tochter Manuela wächst im Bordell Alltag auf, bis sie nach dem Tod ihrer Mutter Clara alles verändert und den schlechten Ruf der Laguna Frauen verändern möchte, doch dabei immer kälter und auch grausamer wird und gar über Leichen geht. Sie ist eine sehr sehr unsymphatische Figur, sogar die schrecklichste im ganzen Roman wie ich finde. Vorallem zu ihrer Tochter Olvido ist sie sehr grausam mit ihren Erziehungsmaßnahmen. Olvido entpuppt sich als Gegenteil ihrer Mutter und ist die symphatischste Figur im Roman. Ihre Handlungen sind einleuchtend und verständlich für den Leser, man kann sich gut in sie hineinversetzen und mit ihr fühlen und weinen. Auch wenn es von Zeit zu Zeit Szenen gibt in denen auch sie sehr emotionslos reagiert was es mir schwer macht sie zu mögen. Nach Olvidos Geburt und erwachsen werden passiert alles relativ schnell. Wir begleiten Olvido durch viele Monate und Jahre, in denen sie versucht die tiefen Narben in ihrem Herzen zu heilen, bis ihre eigene Tochter ebenfalls Schwanger ist und sich mit dieser Schwangerschaft alles ändert. Die Handlungen werden flüssiger und spannender.
Was ich ganz schön finde ist, das das Buch von unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. Also immer von der Sicht der Frau, um die es zu dem Zeitpunkt des Geschehens geht.
 

Fazit:
 
Im Großen und Ganzen schafft es die Autorin authentische Charaktere zu zaubern. Dabei gibt sie sich viel Mühe mit den Hauptprotagonisten, aber auch die Nebencharaktere sind alles andere als flach. Viele Handlungen der Figuren im Buch sind meiner Meinung nach Gewöhnungsbedürftig doch okay. Doch ich finde man hätte viel mehr Spannung in die Geschichte einbauen können, denn das Potenzial war definitiv da. Die Idee der Geschichte war klasse, gerade deshalb fand ich es schade das die Spannung gefehlt hat. Trotz allem kann ich das Buch jedem empfehlen, der nicht nur über die Liebe, Trennung und Schmerz lesen möchte, sondern all dies vermischt mit Trauer, Schmerz und Blut.